Lengyel '99 - 2nd Workshop Meeting of IGCP-442 (11-13 October, Veszprém, Hungary)- Abstracts

DIE NEOLITHISCHEN BESTATTUNGSFORMEN IN TRANSDANUBIEN IM LICHTE DER NEUSTEN FORSCHUNGSERGEBNISSE

István Zalai-Gaál

Bezüglich der Bestattungsformen des mitteleuropäischen Neolithikums ist bekannt, daß - abgesehen von den Fundorten von Nyitra,1 Kleinhadersdorf2 und Vedrovice3 - keine Gräberfelder der Bevölkerung der Linienbandkeramik im Verbreitungsgebiet der darauffolgenden Lengyel-Kultur entdeckt wurden. Auf die Bestattungssitten können hier nur einzelne Gräber und sogenannte "besondere Fundkomplexe" hindeuten. "Regelmäßige" Gräberfelder der LBK sind nur in ihrem westlichen Verbreitungsgebiet vorhanden.

Die spätneolithisch-frühkupferzeitliche Lengyel-Kultur ist der genetische Nachfolger der mittelneolithischen westlichen (mitteleuropäischen) Linienbandkeramik.4 Gräberfelder der Lengyel-Kultur sind trotzdem nur in ihrem östlichen Verbreitungsgebiet, entlang der Donau vorhanden. In den mittleren und westlichen Gebieten Transdanubiens bzw. südlich des Balaton, in Niederösterreich und Mähren hingegen fehlen die Gräberfelder. Auf die Behandlungsweise um die Toten kann man während der lengyelzeitlichen Entwicklung dieses Bereiches genauso anhand von einigen "besonderen" Bestattungsobjekten folgern, wie davor in Transdanubien zur Zeit der Linienbandkeramik5

Aus der topographisch gut geforschten Slowakei erwähnte J. Pavúk 250 Fundorte der Lengyel-Kultur im Jahre 1986.6 Die Zahl der bekannten Gräberfelder ist jedoch wesentlich niedriger davon: Die Mehrzahl der Bestattungen kam aus wenigen, aber systematisch untersuchten Gräberfeldern, wie z. B. aus Svodín ans Tageslicht.

Auch im ungarischen Verbreitungsgebiet stellte N. Kalicz etwa 250 lengyelzeitliche Fundorte im Jahre 1985 fest.7 Davon wurden 137 im südlichen

Transdanubien entdeckt,8 wo bis jetzt keine intensive topographische Tätigkeit durchgeführt wurde, abgesehen von einigen Geländebegehungen auf den Spurlinien von geplannten Autobahnen.

Im geographisch verhältnismäßig geschlossenen Gebiet SO-Transdanubiens (in den Komitaten Tolna und Baranya) kennen wir 112 Lengyeler-Fundstellen, "regelmäßige" Bestattungen sind darunter aber nur in 22 Fällen bekannt. In die Kataloge unserer, die Bestattungssitten der Lengyel-Kultur betrachtenden Arbeit haben wir 658 Bestattungen aus 658 Gräber aufgenommen, sie konzentrieren sich aber bloß auf 12 Fundorten: 368 Gräber davon wurden selbst in Zengövárkony, 109 in Mórágy und weitere 67 in Lengyel freigelegt. Das heißt, daß 86,48 % (544) dieser Gräber für drei, intensiv untersuchte Fundorte kennzeichnend sind. Genauso wie in der Slowakei, zeigt das Verhältnis der bekannt gewordenen Fundorte und Gräberfelder auch in SO-Transdanubien eine auffallende Disproportion, wenn auch auf vielen der anhand der Streufunde bestimmten Lengyel-Fundorten auch Gräberfelder- oder Gruppen vorhanden sein können. Genaue Daten über das Verhältnis der Siedlungen und Gräberfelder sind im südöstlichen Transdanubien nicht bekannt, da im behandelten Gebiet keine systematischen Siedlungsgrabungen durchgeführt wurden.

Zur der lange vernachlässigten Kategorie der Siedlungsbestattungen der Linienbandkeramik sind in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden: Außer einigen wichtigen Friedhöfen hat auch der besonderer Fundtypus, die Siedlungsbestattung, zusammenfassende Bearbeitung erfahren.9

Die Probleme der auffallenden Disproportion der Siedlungen und Gräber im Neolithikum betrachtete H.-P. Storch als erster bezüglich der linienbandkeramischen Fundorte des südlichen Oberrheins.10 Im Fall der gut untersuchten Siedlunsggebieten der Linienbandkeramik (Merzbachtal, Langweiler 8, Elsloo) hat N. Nieszery die

aufgrund der Häuser angenommene Bevölkerungszahl mit den dazugehörenden oder in ihrer Umgebung entdeckten Gräbern vergliechen: "Dabei ist man auf das komplementäre Verhältnis beider Befundgattungen gestoßen und hat zu der seit langem bekannten Tatsache, daß es aus bandkeramischer Zeit viel zu wenige Bestattungen gibt, errechnet, daß kaum 20 % aller Gestorbenen gefunden worden sind".11 Dieses wird damit begründet, "daß als Hauptbegräbnisart die Brandbestattung angenommen muß und die Brandschüttungsgräber flacher als die Körpergräber eingetieft und ärmlicher ausgestattet waren".12

So stellte sich die Frage, was mit dem 80% der gestorbenen Bevölkerung passieren ist. Diese Problematik kann man auch für die spätneolithisch-frühkupferzeitliche Zeitepoche für gültig ansehen, wenn auch solche demographische Untersuchungen bezüglich der Lengyel-Kultur noch nicht durchgeführt werden können.

Bei der Behandlung der erwähnten Proportion zwischen Siedlungen und Gräbern können auch die Untersuchungsergebnisse des bandkeramischen "Massengrabes" von Talheim erwähnt werden, wo die Geschlechts- und Alterstruktur der zu erwartenden Zusammensetzung einer in sich geschlossenen Population, mit Ausnahme des Fehlens der Säuglinge entspricht (9 Männer, 7 Frauen, 2 unbestimmte Erwachsene, 16 Kinder).13

In der westlichen Linienbandkeramik, aber auch in der Lengyel-Kultur deuten nicht nur die in den "regelmäßigen" Gräberfeldern vorhandenen Fundobjekte, wie Skelett- und Brandgräber, birituellen, sekundären, Teil-, Doppel- und symbolischen Bestattungen auf die Behandlungsweise um die Toten hin, sondern die auch auf den Siedlungen vorkommenden Skelett- und Brandgräber, primären, sekundären und Teilsbestattungen in Grab- bzw. Siedlungsgruben, Häusern, Gräben oder

Grabenanlagen. Es kommen menschliche Knochenreste auch in Höhlen ans Tageslicht.14 Wahrscheinlich ist, daß die Zahl der isolierten menschlichen Knochenreste viel höher sein kann, wie man das anhand der Publikationen annehmen könnte, da diese anthropologischen Funde nicht immer auferkannt werden oder sie verschwinden unter den Tierknochen.

In erster Linie mußte man die Frage klären, ob in den Gräberfeldern der Linienbandkeramik, aber auch in denen der östlichen Lengyel-Gruppe nur ein repräsentativer Querschnitt bzw. ein bestimmter Auswahl der Bevölkerung hingelegt wurde. Die zweite Problematik besteht darin, ob die Niederlegung der Toten in Gräberfeldern das Privileg nur eines kleinen Anteiles der Population sein konnte oder nicht.15 Es wird angenommen, daß in den linienbandkeramischen Gräberfeldern sich nicht der repräsentative Anteil der Bevölkerung vertretet. Darauf deutet z. B. die sehr kleine Proportion von Säuglingen, Kleinkindern bzw. Frauen. Gleichzeitig sind auch Gräberfelder bekannt, wo der Anteil der Frauen zu hoch ist (Essenbach, Rixheim, Bruchstedt, Wandersleben)16: Diese Erscheinung fällt auch in den lengyelzeitlichen Gräbergruppen von Mórágy in die Augen.17

Wenn man die zwei Kategorien der neolithischen Bestattungsformen, also in den Gräberfeldern und auf den Siedlungen gefundenen menschlichen Skelettreste gemeinsam analysiert, ergibt sich ein viel ausgegliecheneres Bild. Daraus folgerte H. Peter-Röcher darauf, daß auch im Fall der Siedlungs- und Höhlenbestattungen um regelmäßige Bestattungen handeln könnte.18 Mit dieser Feststellung könnten wahrscheinlich die Fragen der fehlenden Bestattungen in der transdanubischen Linienbandkeramik beantwortet werden.

Diese Probleme sind auch für die Lengyel-Entwicklung der mitteleuropäischen Urzeit kennzeichnend. Die Unterschiede zwischen den Bestattungsformen der östlichen

und westlichen geographischen Gruppen der Lengyel-Kultur können wahrscheinlich nicht mit der Forschungslage geklärt werden. Man kann das nämlich auch mit einem interesanten Phänomen beweisen: Als Ergebnis systematischer topographischen Geländeforschungen der letzteren Jahren entdeckte man 124 neue Fundstellen der Lengyel-Kultur im nördlichen Teil des westtransdanubischen Komitat Zala,19 das Vorhandensein von Gräberfeldern oder Gräbergruppen wurde aber trotz der großen Zahl der Fundorte nicht registriert. Diese Erscheinung kann nicht einmal auf die für die Knochen ungünstigen Bodenverhältnisse zurückgeführt werden, wenn man daran denkt, daß auf die Bestattungen auch in Elsloo20 oder in Niedermerz nur durch Leichenschatten hingewiesen wurden.21

Die technologischen, chronologischen und sozialarchäologischen Aspekte der Bestattungssitten der Lengyel-Kultur hat die Forschung wiederum meistens auf Grund von "regelmäßigen" Gräberfeldern betrachtet. In SO-Transdanubien handelt es sich um Hockergräber in ovalen Grabgruben mit je einem Skelett. Die Zahl der Gräber mit mehreren Skeletten ist sehr klein. Die in Keramikgefäßen deponierten Kinderschädel oder ganze Kinderskelette von Mórágy wurden als besondere kultische Objekte behandelt.22 Es fehlen nicht einmal die Funde von Knochenresten, die mit Leichenverstümmelung, Menschenopfern, Schädelkult, Teilbestattungen oder Anthropophagie in Zusammenhang gebracht wurden (Grab 69 und 72 von Mórágy; Grab 134 von Zengövárkony).23 Diese Feststellungen sollen aber im Kenntniss der neusten Forschungsergebnisse über die Fragen der Bestattungsformen der westlichen Linienbandkeramik24 streng überprüft werden. Die wichtigsten Gesichtspunkte liegt dafür in der Untersuchung der Fundkontexte und der anatomischen Ansichte, der Analyse des Erhaltungszustandes der Knochenreste und der möglichen Spuren eines intravitalen oder postmortalen Eingriffes bzw. in der Bestimmung der

anthropologischen und paläodemographischen Ansichte.25

Solche Objekte sind auch im mittleren und westlichen Verbreitungsgebiet des Lengyel-Kreises häufig vorhanden.26 Die auf Menschenopfer hinweisenden Funde können z. B. von den "regelmäßigen" Bestattungen anhand der Knochenreste nicht immer unterschieden werden. Im Fall der sogenannten Siedlungsbestattungen stellt sich auch die Frage, ob es um "regelmäßige" Bestattungen oder Opferhandlungen der betreffenden Bevölkerung handelt. Die neolithischen Siedlungsbestattungen hat U. Veit eingehend betrachtet und typologisiert.27 Diese Funde kommen häufig aus Siedlungsgruben oder Kulturschichten zum Vorschein. Die Zeichen einer besonderen Niederlegung fehlen in meisten dieser Fällen.28 Die im mittleren und westlichen Verbreitungsgebiet der Lengyel-Kultur vorhandenen anthropologischen Funde besonderen Charakters können beweisen, daß in den Gräberfeldern der Ostgruppe gefundenen Siedlungsbestattungen kultischen Charakters nicht immer um Überdeckungen von Gräberfeldern und Siedlungen handelt.

Ein weiteres Problem stellen die in der Linienbandkeramik,29 wieso im Protolengyel-Horizont30 und der Lengyel-Kultur häufiger vorhandenen symbolischen Gräber,31 in denen die Grabbeigaben, Tracht- und Schmuckfunde ohne menschliche Knochenreste vorkommen. Im Bereich der Gräberfelder gefundenen Opfergruben, wie z. B. in einem Fall von Mórágy32 kann man nicht immer mit voller Sicherheit entscheiden, ob es wirklich um ein Bothros oder ein symbolisches Grab handelt.

Auch die Sitte der Brandbestattung wirft viele Fragen während der linienbandkeramischen und lengyelzeitlichen Entwicklung des mitteleuropäischen Neolithikums auf. Diese Behandlungsweise um die Toten wurde in gewissen prähistorischen Zeitperioden nicht nur in Ungarn, aber auch in Europa ausschließlich. Ihr erster allgemeiner Auftreten kann für die Zeit der kupferzeitlichen Boleráz-Gruppe

gestellt werden.33 Daten auf diese Sitte sind bereits schon aus dem Paläolithikum und Mesolithikum Europas bekannt.34 Die Brandbestattung als Sitte hat sich aber nur seit dem Neolithikum verbreitet. Ihren Ursprung versuchte man mehrmals von dem Balkan und dem Nahen-Osten ableiten,35 diese Theorie konnte aber bis heute nicht unterstüzt werden.36

Die Entstehung und Verbreitung der Sitte der Brandbestattung wurden von E. Hoffmann,37 Ch. Peschel38 und zuletzt M. Zápotocká39 eingehend betrachtet. Aus den böhmischen, slowakischen und elsäßischen Gräberfeldern der Linienbandkeramik ist das Vorhandensein der Spuren dieser Sitte nicht bekannt. Im österreichischen Gräberfeld von Kleinhadersdorf konnte man die Überlagerung eines Skelettgrabes und einer Brandbestattung registrieren.40 Im westlichen Verbereitungsgebiet der Linienbandkeramik sind Brandgräber häufig vorhanden, öfters handelt es sich um birituelle Gräberfelder. Ch. Peschel nahm 1620 Skelett- und nur 280 Brandgräber der Linienbandkeramik aus Deutschland und von den angrenzenden Gebieten in ihre Kataloge auf, 100 Brandbestattungen wurden davon allein im thüringischen Gräberfeld von Wanzleben freigelegt.41 In Aiterhofen-Ödmühle ist die Proportion der Brandgräber mehr als 30 %,42 in Stephansposching hingegen fast 76 % 43 und in Elsloo etwa 40%.44 In der Stichbandkeramik beträgt der Anteil der Brandbestattungen dagegen fast auf die Hälfte der Bestattungsobjekte.45 Bei der Analyse der Brandbestattungen muß man auch damit rechnen, daß ein beträchtlicher Anteil der Brandgräber wegen ihrer geringeren Tiefe durch die Erosion und die landwirtschaftliche Tätigkeit vernichtet wurde.

Auf die linienbandkeramischen Entwicklung Mitteleuropas folgend verbreitete sich die Sitte der Brandbestattung in der Stichbandkeramik und der Rössener-Kultur.46 Sie ist auch aus dem Protolengyel-Horizont bekannt: Das Brandgrab 1/1956 von

Luzianky enthiel außer der gebrannten menschlichen Knochenreste 9 Keramikgefäße und Tierknochen.47

Die ersten Brandgräber der Lengyel-Kultur gelangten in Aszód ans Tageslicht, wo die Brand- und Körperbestattungen im ganzen Bereich der Fundstelle, wieso außerhalb davon vorhanden waren: Die 15 Brandgräber lagen in einer Tiefe von 25-45 cm, die meisten davon wurden durch den Pflug zerstört.48

Als Ergebnisse von Rettungsgrabungen in Györe (Komitat Tolna) fand man 16, zu mehreren Gräberansammlungen gehörende Bestattungsobjekte der Lengyel-Kultur.49 In einem Hockergrab wurde Kupferschmuck, in einem zweiten traf man auf weißbemaltes Keramikgefäß. Die Fragen der chronologischen Lage und der Bestattungssitten des Gräberfeldes von Györe können nur nach der Restaurierung des Fundmaterials beantwortet werden.50

Die neun Brandbestattungen bildeten hier eine Gräberansammlung, sie wurden in einer Tiefe von 50-96 cm entdeckt, trotzdem waren die meisten davon durch die Bauarbeiten zerstört. In einigen Fällen konnte man auch die Grabgruben ovaler Form beobachten. In Aszód,51 wieso in Györe sind beide Formen der Brandbestattungen, d. h. Urnengräber und Brandschüttungsgräber registrieren zu können. Die Gefäße bildeten hier Reihen auf dem Boden der Gräber oder sie lagen in einem Haufen neben- bzw. aufeinander deponiert. Die Zahl der Stein- und Knochengeräte ist hier sehr niedrig.

N. Kalicz erwähnte, daß die Grabfunde der Aszóder Grabgräber mit denen der Körpergräber übereinstimmend sind.52 Im Fall der Brandbestattungen der westlichen Linienbandkeramik stellte man fest, daß sie "ärmlicher" ausgestattet sind, als die Körpergräber. Deshalb tauchte die Frage auf, ob diese Erscheinung auf irgendeine soziale Gliederung der betreffenden Gemeinschaft hindeuten könnte. Ch. Peschel denkte einerseits daran, daß in den Körpergräbern die "reicheren" Mitglieder der betreffenden Gemeinschaft bestattet wurden, die "ärmeren" konnten dagegen verbrannt worden sein.53 Andererseits hat sie nicht einmal die Möglichkeit ausgeschlossen, die Körper- und die Brandbestattungen mit zwei verschiedenen Bevölkerungsgruppen identifizieren zu können.54

Das Phänomen, daß die Brandgräber von Györe besonders reich an Keramikgefäßen sind, steht in erster Linie mit ihrer relativchronologischen Frage in Beziehung. Aus den Brandgräbern kamen etwa 50 Gefäße vor. Elf Gefäße wurden ins Grab 12 und zwölf Exemplare ins Grab 13 hingelegt. Die übrigen Brandbestattungen wurden mit 3-6 Gefäßen (mit Speise und Getränk bzw. mit verbrannten menschlichen Knochenresten) ausgestattet. In den Hockergräbern von Györe legte man nur 1-3 Gefäßbeigaben nieder.

Die hoche Zahl der Keramikgefäße aus den Brandgräbern von Györe, sowie ihre vorherige Analyse deutet darauf hin, daß diese Bestattungsobjekte die früheste Entwicklung der Lengyel-Kultur im südlichen Transdanubien vertreten. Die keramischen Formen mit roter Bemalung und Ritzverzierung haben ihre besten typologischen Parallelen in den Gräbergruppen VIa 55 und VIb von Zengövárkony,56 wo die Spuren der Sitte der Brandbestattung fehlen. "Auch wenn der Brandbestattungsritus in Zengövárkony nicht eindeutig festgestellt werden kann, befand sich in zwei Fällen (Doppelgrab 76-77 und Grab 79) in der Verfüllung der Grabgrube eine Aschenschicht, welche die Wichtigkeit des Feuers bei den Bestattungszeremonien beweist." 57

Die Sitte der Verbrennung der Toten wurde auch in westlichen Verbreitungsgebieten der Lengyel-Kultur geübt. Die Brandbestattungen aus der Stufe Ib der mährischen bemalten Keramik (MBK) (Jaromerice, Vedrovice und Výrovice) hat P. Kosturik ausführlich behandelt.58 Auch in Niederösterreich und Burgenland wurde gemischtes Bestattungsritual nachgewiesen. Brandgräber sind bereits in der Zeit der mährisch-österreichischen-Gruppe (MOG) von der Phase der polychromen Keramik an bekannt.59 Ein Fünftel der Gräber sind Brandgräber, wobei Brandschüttung (Eggenburg-Zogelsdorferstraße)60 und Urnengräber (Langenzersdorf)61 - vorhanden sind. (RUTTKAY 1983; 1985, 20)

Anmerkungen:

1. PAVÚK 1972.

2. LEBZELTER -- ZIMMERMANN 1936.

3. ONDRUS 1972.

4. KALICZ -- MAKKAY 1972a; 1972b; 1975.

5. FRIESINGER 1963; HUMPLOVÁ 1992; KALICZ 1985; 1988; KAZDOVÁ -- KOSTURÍK -- RAKOVSKÝ 1994; OHRENBERGER 1969; PESCHEL 1992; PETER-RÖCHER 1997; PODBORSKÝ 1970; 1989; VEIT 1996).

6. PAVÚK 1986, 219.

7. KALICZ 1985, 14.

8. ZALAI-GAÁL 1982, 28.

9. HAPP 1991; LÜNING 1997, 47-48; VEIT 1993; 199´6.

10. STORCH 1984-1985.

11. NIESZERY 1995, 16, 19, 112; LÜNING 1997, 48.

12. LÜNING 1997, 48.

13. WAHL -- KÖNIG 1987, 12.

14. PETER-RÖCHER 1997, 66.

15. Ebendort, 65.

16. Ebendort, 61.

17. ZALAI-GAÁL 1988; 1999...

18. PETER-RÖCHER 1997, 64.

19. HORVÁTH 1998, 129.

20. MODDERMAN 1970.

21. DOHRN-IHMIG 1983; SCGALICH 1983, 50.

22. ZALAI-GAÁL 1984; 1992.

23. ZALAI-GAÁL 1999...; DOMBAY 1960, 94.

24. PESCHEL 1992; PETER-RÖCHER 1994; 1997; VEIT 1996.

25. VEIT 1996, 194.

26. FRIESINGER 1964; HAHNEL 1993, 113; NEUGEBAUER-MARESCH 1976, 9; NOVOTNÝ 1957, 221; PODBORSKÝ 1970; 1983-1984; 1989, 178; RACZKY 1974, 186; RUTTKAY 1975, 29; TRNACKOVÁ 1962; URBAN 1979a; 1979b.

27. VEIT 1993; 1996.

28. VEIT 1996, 194.

29 PESCHEL 1992, 206.

30. NOVOTNÝ 1962, 220-221.

31. DOMBAY 1960; KALICZ 1985, 36-37; NEMEJCOVÁ-PAVÚKOVÁ 1986.

32. ZALAI-GAÁL 1993.

33. TORMA 1973; KALICZ 1988, 326.

34. HÄUSLER 1962, 1151; HOFFMANN 1989, 99.

35. CABALSKA 1968.

36. HOFFMANN 1973, 92.

37. HOFFMANN 1973; 1989

38. PESCHEL 1992.

39. ZÁPOTOCKÁ 1998.

40. HAHNEL 1993, 112.

41. PESCHEL 1992, 192.

42. OSTERHAUS 1980, 58; HÖCKMANN 1982, 33.

43. SCHMOTZ 1984, 11.

44. MODDERMAN 1970.

45. ZÁPOTOCKÁ 1998, 128.

46. HOFFMANN 1973; LICHARDUS 1976, 34-35; ZÁPOTOCKÁ 1986, 623- 649.

47. NOVOTNÝ 1962, 221.

48. KALICZ 1988, 326.

49. Die Rettungsgrabungen wurden im Jahre 1997 von Herrn Museumsdirektoren Dr. Attila Gaál und im Jahre 1999 von Herrn János Gábor Ódor (Wosinsky Museum Szekszárd) durchgeführt. Für ihre Hilfe möchte ich mich herrzlich bedanken.

50. ÓDOR -- ZALAI-GAÁL (Publikation in Vorbereitung)

51. KALICZ 1985, ... 1988, 329-330.

52. KALICZ 1985, ... 1988, 330.

53. PESCHEL 1992, 197.

54. Ebendort.

55. DOMBAY 1939, Taf. 16-17; ZALAI-GAÁL 1981, 104; 1987, 258.

56. DOMBAY 1939, Taf. 20-21; ZALAI-GAÁL 1981, 104.

57. DOMBAY 1939, 33; 1960, 73; NEVIZÁNSZKY 1985, 67.

58. KOSTURIK 1973, 25; 1979; KAZDOVÁ -- KOSTURÍK -- RAKOVSKÝ 1994, 148.

59. RUTTKAY 1985a, 20.

60. RUTTKAY -- TESCHLER-NICOLA 1985, 213; RUTTKAY 1987, 216.

61. SCHMIEDT 1964; 1965; NEUGEBAUER-MARESCH 1995, 99.


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