Geologie

Der abbaute Rohstoff

Der Feuersteinberg bewahrt in seinem Namen vielleicht schon seit Jahrtausende das Andenken des Bergschatzes. Der Feuerstein ist eine Art der Silexsteine, er besteht aus Mineralien grundlegend zusammengesetzt aus SiO2 (Silizium- Dioxid), Qwarz und Chalcedon. Der Name kam aus der Rolle gespielt bei Feuerzündung. Auch nach der Jahrhundertwende noch durfte es den Hirten an Feuerzeug: Silex, Stahl und besonders entzündbarer Zunderpilz nicht fehlen. Wo die Schäfer viele Feuersteinbruchtücke auf dem Feld fanden, nannte man die Flur"Tûzköves" (Feuerstein),"Kovásdomb" (Silexhügel). Diese Flurstücke erwiesen sich oft als prähistorische Siedlungen, Abbaustellen, Werkstätte. Vorder Erkenntnisund Ausbreitungder Metallgegenstände wurde nähmlich der beträchtliche Teil der Werkzeuge aus Stein, meistens aus dem harten, lang anhaltenden Feuerstein gemacht. Die große Härte und Homogenität desMaterials und sein typischer muscheliger Bruch, der scharfkantig begrenzte Abschläge liefert, ermöglichten eine gute Verwendung für jede Form von Schneidegerät.

Der Feuersteinberg von Szentgál ist eine natürliche Quelle des Silexrohstoffes. Der Feuerstein von dort - genauer gesagt der Radiolarit - versah den nördlichen Teil von Transdanubien Jahrtausende lang mit dem Rohstoff für Steinwerkzeuge.

Was ist der Radiolarit eigentlich?

Der Radiolarit gehört zu den Silexarten. Aus den Mineralien von SiO2 besteht es grundlegend aus Qwarz und Chalcedon. Der größte Teil seiner Masse ist aus einzelleren Lebewesen, Gerüstelemente von Radiolarien aufgebaut. Das Gestein entstand in den tiefsten Regionen der warmen Ozeane. Die Radiolaritschichten, die sich seit der Mitte der Jurazeit im Tethys Ozean bildeten, befinden sich in dem Alpen- Gebirgssystem von Spanien ganz bis Himalaja. Radiolarit ist ein gar nicht rares Gestein. Die geographischen und geologischen Verhältnisse könnenaber dieQualität,die Eigenschaften, und die Schwierigkeiten des Abbaus stark beeinflußen. Der Radiolarit auf dem Feuersteinberg von Szentgál ist besonders homogen, ohne tektonische Zerbröckeltheit. Es kommt in hellroter, senfgelber Farbenvariante vor, was anderswo nicht charakteristisch ist. Ihr Muttergestein, das nach ihrem porösen Gewebe und roher weißer Farbe Porzellanit genannt wird, besteht meistens aus Opal, und es ist viel leichter abzubauen,wie z.B.der Radiolarit in Kalksteinschichten des Gerecse Gebirges. Die günstige Lage der Schichten und die gute Zugänglichkeit spielte sicher dabeimit, daß auf dem Gebiet des Feuersteinberges von Szentgál der größte Bergbau und Werkstattkomplex von Ungarn zustande kam.

Abbildungen GEOLOGIE


Inhalt * Chronik * Angaben * Abbildungsverzeichnis